06.03.2020

Bikecheck – BERGSTROM AXV // JR Racing Edition

Morgen ist es endlich soweit und ich werde meinen erstes E-MTB Rennen bestreiten und dies beim weltweit ersten UCI E-MTB World Cup. Rechtzeitig für dieses erste Rennen in Monaco wurde mein neues Bergstrom AXV fertig. Grundlage für mein Bike war das AXV 869, welches anschliessend noch mit Teammaterial und den Produkten meiner Supplier etwas umgebaut wurde.

Da ich grundsätzlich nicht genau weiss, was mich bei meinem ersten UCI E-XCO World Cup erwartet, versuchte ich ein möglichst gutes Allround-Bike zusammenzubauen, welches mit 21.5kg für ein E-Bike mit 150mm Federweg relativ leicht ist. Es kann gut sein, dass ich nach meinem ersten Rennen und meinen ersten Erfahrungen noch einige kleinere Änderungen vornehmen werde.

Herzstück des Bikes ist der neue Bosch Performance Line CX Motor mit einem grossen 625Wh Akku und dem super praktischen Kiox Display. Das kompakte Farbdisplay ist zentral auf dem Vorbau montiert und zeigt mir als Fahrer auf verschiedenen Datenseiten alle wichtigen Daten an: z.B. Akkustand, Reichweite, Trittfrequenz, Wattwerte, gefahrene Kilometer und Fahrzeit. Bedient wird das Display über ein Bedienelement am Lenker.

Zudem lässt sich das Display mit Bluethooth mit dem Smartphone und einem Pulsgurt verbinden. Für mich als Rennfahrer ist sowohl die Funktion mit dem Pulsgurt als auch die Anzeige mit den von mir selbstgetretenen Wattwerten sehr interessant.

Beim Vorbau, dem Lenker wie auch den Bremsen setze ich auf deutsche Ingenieurskunst. Der 87g leichte und 50mm kurze Grace Trail Vorbau kommt von Intend BC. Daran montiert ist der extra für den E-MTB Einsatz gefertigte THEriser-E von Bike Ahead Composites. Mit seinen 179g auf 800mm Breite ist diese extra E-Bike Ausführung sogar leichter als die meisten normalen Lenker der Konkurrenz. Für den Cross Country Einsatz produzieren sowohl Intend BC als auch Bike Ahead Composites noch leichtere Teile. Es lohnt sich also einmal auf deren Website vorbeizuschauen und vielleicht ein Upgrade an deinem Bike vorzunehmen und so auch die Produktion von hochwertigen Fahrradteilen in Europa zu unterstützen.

Meiner Meinung nach gibt es keine schönere, steifere und leichtere Lenker/Vorbau Kombination und es macht auch einfach nur Freude, diese während des Trainings anzuschauen.

Für den perfekten Halt am Lenker setze ich wie in den letzten Jahren auf die Racer’s Edge Silikongriffe von ESI Grips. Die Griffe sind für ein E-Bike mit 150mm Federweg sicher etwas unterdimensioniert, aber ich bevorzuge die etwas weicheren Griffe gegenüber den eher harten Griffen, die am Lenker festgeschraubt werden.

Wie mein Vorbau kommen auch die Bremsen aus Freiburg im Breisgau. Die Bremsen von Trickstuff lernte ich in der letzten Saison erst richtig kennen und auch lieben. Ich möchte nie mehr auf diese Bremsperformance verzichten und bin der Firma für die diesjährige Unterstützung sehr dankbar.

Ursprünglich wollte ich auf die Vierkolben-Downhillbremse von Trickstuff setzen, aber nach einer spannenden Diskussion mit Dag von Trickstuff entschieden wir uns für die gleiche Bremse wie bei meinem Cross Country Bike, nämlich für die Piccola mit dem C21 Zweikolben-Bremssattel. Die einzige Anpassungen, die wir vorgenommen haben, sind andere Bremsbeläge und die Grösse der Bremsscheiben. Ich habe organische Bremsbeläge mit einer Stahl-Trägerplatte montiert, da diese etwas wärmebeständiger sind. Zudem fahre ich anstelle der Dächle Ultra-Light mit den Dächle Heavy-Duty Bremsscheiben (203mm vorne / 180mm hinten). Damit habe ich genügend Bremspower und mit den Piccola Bremshebeln an all meinen Bikes das gleiche Bremsgefühl.

Falls du deine bestehenden Bremsen noch fahren, aber einmal das Trickstuff-Bremsgefühl an deinem Bike haben möchtest, bietet Trickstuff auch Upgrades mit Bremsscheiben und Bremsbelägen für deine Bremsen an. Du wirst spüren, dass sich deine Bremspower massiv verbessern wird.

Seit vor einigen Jahren die Shimano Di2 vorgestellt wurde, bin ich ein grosser Fan der elektrischen Schaltung. Somit ist die elektronische XX1 Eagle AXS von Sram für mich eines der Highlights. Mit der elektronischen Schaltung sind alle Schaltvorgänge immer gleich und mit der Wireless-Schaltung gehören mühsames Montieren innenverlegter Kabel der Vergangenheit an. Bei der Kette und Kassette habe ich mich nicht für die Top-Version entschieden, sondern für die etwas kostengünstigere Sram GX Variante. Durch den stetig hohen Druck auf dem Antrieb muss dieser beim E-Bike etwas öfters gewechselt werden und dementsprechend schont die etwas billigere Variante auch mein Budget.

Ich bin sehr gespannt wie sich die Sram AXS an meinem E-Bike schlägt. Die einzige Anpassung, die ich vorgenommen habe, ist, dass ich den Multishift-Modus deaktiviert habe. Somit lassen sich die Gänge nur einzeln schalten und nicht mehrere auf einmal überspringen. So möchte ich allfälligen Kettenrissen vorbeugen.

Seit mehreren Jahren habe ich eine gute Partnerschaft mit der Schweizerfirma DT Swiss und bin sehr glücklich, dass DT Swiss mich auch in dieser Saison mit Laufrädern und Federelementen ausrüstet.

Rechtzeitig für das Rennen in Monaco habe ich am vergangenen Montag die neuen EXC 1200 Laufräder mit der neuen 180er Nabe mit Ceramiklagern und dem neu entwickelten EXP Freilauf erhalten. Darauf montiert habe ich momentan einen Racing Ralph in 2.35er Breite von meinem Reifensupplier Schwalbe. Je nach Strecke und Bedingungen werde ich dort aber auch andere Reifenprofile und Gummimischungen fahren. Dank der grossen Auswahl von Schwalbe habe ich auch die Möglichkeit mit der Reifenbreite zu variieren, jedoch werde ich versuchen, mich auf zwei bis drei Reifen-Setups festzulegen.

Beim Fahrwerk setze ich auf die 535 One Platform mit 150mm Federweg an Gabel und Dämpfer.

Für mich bietet das ganze Setup die ideale Kombination für den Einsatz bei E-XCO Rennen oder mit stabileren Reifen ist dies auch für jeglichen Enduro-Einsatz perfekt.

Radfahrer sind bei der Auswahl der Sättel immer sehr heikel und dementsprechend müssen Änderungen immer lange überdacht werden. Mit dem Start von JR Racing wollte ich den Sätteln von SQlab eine Chance geben, denn ich war von der Philosophie und deren Möglichkeiten, unterschiedliche Sattelbreiten für unterschiedliche Sitzhöckerabstände zu verwenden, extrem begeistert.

Ich fahre mit der 14cm Sattelbreite und ich kann sagen, dass sich die Umstellung definitiv gelohnt hat. In den vergangenen Jahren hatte ich nie riesige Sitzprobleme, fühlte mich aber auch nie hundertprozentig wohl auf meinen Sätteln. Der SQlab 612 Ergowave R Carbon ist für mich definitiv ein „Gamechanger“, nicht nur weil dieser super bequem ist, sondern ich auch das Gefühl habe, dass meine Kraftübertragung auf dem Bike wesentlich besser wurde. Wer mir nicht glaubt, soll ihn doch gerne einmal selber ausprobieren. Es lohnt sich!

Momentan ist der Sattel noch auf einer ablenkbaren Sattelstütze von Kind Shock montiert. Ich kann es aber kaum erwarten, bald die neu vorgestellte, erste absenkbare Sattelstütze von DT Swiss zu montieren. Sie nennt sich D 232 One und ist Teil der kürzlich präsentierten 232 One Platform, welche die optimale Kombination aus Federgabel, Dämpfer und Sattelstütze für Cross Country Racer bietet.

Wenn ich das Gefühl habe, dass ich bei etwas weniger technischen Strecken keine ablenkbare Sattelstütze brauche, habe ich auch noch die Möglichkeit, THEseatpost-E von Bike Ahead Composites zu montieren und so noch ein weiteres entwickeltes Produkt für den E-MTB Bereich zu fahren.

Das wunderschöne Bike, welches von Bergstrom in der Schweiz pulverbeschichtet und zusammengebaut wurde, wird mit einem Namensticker auf dem Oberrohr von Pro Bike Sticker abgerundet. Jetzt freue ich mich aber zuerst einmal auf viele neue Erfahrungen bei meinem ersten E-XCO World Cup in Monaco. Bald schon werdet ihr in einem neuen Blog oder auf meinen sozialen Medien Eindrücke von meinem ersten E-Bike-Rennen erhalten.

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