28.08.2020

Enduro World Series E Zermatt

Auf meiner MOUNTAINBIKE-TO-DO-LISTE stand schon lange, dass ich irgendwann einmal an einem EWS (Enduro World Series) Rennen starten möchte. Dank den zahlreichen Corona-Rennabsagen nutzte ich schon jetzt die Gelegenheit dazu. Das Rennen in Zermatt war nicht nur eine EWS, sondern die weltweit erste EWS auf dem E-MTB. Dementsprechend startete ich dort für die BERGSTROM Werksmannschaft.

Am Donnerstag trainierten wir auf den sechs Stages und am Freitag fand dort dann das Rennen statt.

Stage 1

Meine Startzeit war um 8:12 Uhr und wir fuhren die umgekehrte Richtung den Sunegga-Flowtrail hinauf. Die erste Stage war nicht besonders lang und auch nicht wirklich technisch. Nur die erste Linkskurve war extrem schwierig, da viele Steine auf der Ideallinie lagen. Diese Kurve meisterte ich jedoch gut und bestritt die Stage in 2min 26sec. Mein Gefühl auf dem Bike war aber noch nicht extrem gut.

Stage 2

Diese Stage fand auf dem Schlussteil des sogenannten Rock’n Roll Trail statt. Diesen Trail kannte ich schon von meinem Trainingslager vor einem Monat, jedoch veränderte sich dieser während den Trainings sehr. Trotz allem machte mir dieser Trail mit den diversen Absätzen, Steinen und Wurzeln extrem viel Spass. Zudem war meine Einstellung folgende: Was mit dem XCO-Bike und 110mm Federweg funktioniert, geht auch mit dem Endurobike mit 150mm Federweg.

Stage 3

Nach einer kurzen Pause und einem Akkuwechsel ging es auf den zweiten Loop mit erneuten 1000 Höhenmetern. Der Start in Stage 3 gelang mir extrem gut und ich konnte nahezu die 30 Sekunden-Lücke zum vor mir gestarteten Fahrer schliessen. Die meiste Zeit holte ich aber in den Tretpassagen heraus.

Leider sprang mir bei einem harten Schlag die Kette vom Kettenblatt und so verlor ich erneut einige Sekunden.

Stage 4

Nach einem langen und steilen Transfer-Aufstieg war Stage 4 die längste und härteste Strecke. Ich hatte ein wenig Respekt, dass ich dort vom Fahrer hinter mir eingeholt werde, da dies der U21-EWS- Weltmeister der Saison 2017 war.

Nach einem Teil mit vielen engen Kurven bogen wir wieder auf den Rock’n Roll Trail ein. Ich gab alles und versuchte, die Linien, die ich mir beim Trainieren gemerkt habe, perfekt zu treffen. Bis zum Ziel wurde ich nicht eingeholt und beendete diese Stage auf dem 19. Rang. Dies war zugleich mein bestes Resultat auf einer Stage.

Stage 5

Wieder gab es eine kurze Pause und wir durften die Batterie wechseln. Nach einem kurzen Transfer ging es auf die Power-Stage (Uphill-Stage). Im Gegensatz zu den Uphill-Stages von Verbier war diese extrem technisch und perfekt für mich als XCO-Fahrer.

Für mich war dies die wichtigste Stage und ich setzte mir ein hohes Ziel. Wahrscheinlich machte ich mir etwas zu viel Druck und dementsprechend machte ich sehr viele Fehler. Aus diesem Grund reichte es mir dort nur für den 22. Rang. Darüber bin ich immer noch sehr enttäuscht.

Stage 6

Auf der letzten Stage war auch wieder ein Teil des Rock’n Roll Trails integriert. Mittlerweile kannte ich jeden Teil perfekt und wollte nochmals angreifen.

Als wir auf den Start warteten, kam ein Gewitter auf und der Untergrund änderte sich innert kürzester Zeit komplett. Normalerweise liebe ich matschige Bedingungen, aber nach wenigen Metern und einigen knappen Situationen mit Bäumen und Steinen verlor ich das komplette Vertrauen in die Reifen und mein Bike. Da ich nach mehr als 4h Fahrzeit auch langsam müde war, entschied ich mich nicht mehr alles zu riskieren.

Fazit

Am Ende reichte es mir für den akzeptablen 23. Rang. Eigentlich wollte ich das Rennen nur als Spass bestreiten, aber sobald ich eine Startnummer an meinem Bike habe und die Strecken abgesperrt sind, kommt mein Ehrgeiz hervor und ich möchte mein Bestes geben und so analysiere ich das Rennen auch kritisch.

Ohne die heruntergefallene Kette und die verpatzte Power-Stage wäre ein Top-20 Resultat  sicher möglich gewesen.

Von diesen beiden tollen Tagen in Zermatt konnte ich viele wertvolle Erfahrungen mitnehmen, die mich auch als Moutainbiker weiterbringen werden. Zudem war für mich nach dem Rennen klar, dass dies sicher nicht meine letzte EWS-E gewesen ist. Bei der nächsten passenden Gelegenheit werde ich sicher wieder am Start stehen und aus meinen gemachten Fehlern lernen.

// Joris 

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