19.01.2020

Snow Bike Festival Gstaad

Zum vierten Mal in Folge startete ich in diesem Jahr am Snow Bike Festival in Gstaad.

Dieses Mal war es für mich ein sehr besonderes Rennen, da es mein erstes Mountainbikerennen mit meinem eigenen Team war und zudem starteten zwei der drei Etappen vor dem Park Gstaad Hotel. Dort hatte ich auch dieses Jahr die Möglichkeit, in deren super Hotel zu übernachten. Ebenfalls besonders war, dass das Park Gstaad Hotel in diesem Jahr auch mit einem Logo auf meinem Trikot präsent war. Dieses Logo wollte ich natürlich während des Snow Bike Festivals bestmöglich vertreten.

Stage 1: Eggli

Wir absolvierten eine kurze Nachmittagsetappe mit einem langen Anstieg aufs Eggli und eine schöne Abfahrt auf der Schlittenpiste zurück nach Gstaad. Da ich nicht sicher war, ob ich für die Abfahrt die richtige Reifenwahl getroffen hatte, löste ich mich schon zu Beginn des sieben Kilometer langen Anstieges mit einer angriffslustigen Fahrweise und konnte meinen Vorsprung glücklicherweise bis ins Ziel konstant ausbauen. Ich beendete als einziger Fahrer die zwanzig Kilometer und siebenhundert Höhenmeter unter einer Stunde. Dieser Etappensieg zeigte mir, dass ich mich für die richtigen Reifen entschieden hatte und gab mir ein gutes Gefühl für die lange Marathon-Etappe am nächsten Tag.

Highlight-Clip

Stage 2: Turbachtal – Lauenensee – Gsteig

In diesem Jahr wartete eine extreme Herausforderung auf uns Fahrer. Der Veranstalter kombinierte zwei der letztjährigen Etappen und machte daraus eine sechzig Kilometer lange Runde. Wir absolvierten eine Schlaufe ins Turbachtal, um den Lauenensee herum nach Gsteig.

Wieder fühlte ich mich super und mit einigen Tempoverschärfungen am ersten Anstieg setzte ich mich mit drei weiteren Fahrern ab. Mit dabei war auch Casey South, der im vergangenen Jahr den 16. Rang an der Marathon-Weltmeisterschaft belegte. Vor ihm hatte ich besonders Respekt, da ich als Cross Country-Spezialist eher kürzere Rennen gewohnt bin. Mit einer sauberen Abfahrt konnte ich mich erstaunlicherweise schon nach gut zehn Kilometern von meinen Konkurrenten lösen. Jetzt waren es aber noch mehr als vierzig Kilometer bis ins Ziel. Zu Beginn fuhr ich nicht mit aller Konsequenz, da ich damit rechnete, dass ich auf der langen Fläche zum Lauenensee wieder von der Dreiergruppe eingeholt werde. Als ich beim Lauenensee immer noch keinen meiner Kontrahenten sehen konnte, entschied ich mich, alles auf eine Karte zu setzen und die zweite Rennhälfte voll an meinem Limit zu fahren.

Die zwanzig Kilometer lange Schlussschlaufe auf der Langlaufloipe nach Gsteig und wieder zurück waren ein riesiger Kampf, da der Schnee von der Sonne sehr nass und weich wurde und man dauernd einsank. Trotzdem meisterte ich die Runde ohne grosse Fehler und Laufpassagen und erreichte das Ziel als Sieger.

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Stage 3: Rinderberg – Saanenmöser - Turbachtal – Gstaad

Mit zwei bisherigen Etappensiegen wollte ich natürlich auch die dritte und letzte Etappe gewinnen. Wir absolvierten praktisch die gleiche Etappe wie im vergangenen Jahr und diese konnte ich damals im Sprint für mich entscheiden. Der Etappenstart war auf dem Rinderberg und führte über Saanenmöser und das Turbachtal zurück nach Gstaad.

Der Start dieser Etappe wurde als separates Snow-Downhillrennen gewertet. Viele Fahrer fuhren nur diesen Teil des Rennens. Mein insgeheimes Ziel war es, auch diese Wertung zu gewinnen. Mit Maximalgeschwindigkeiten von 93 km/h raste ich mit zwei Downhillern an der Spitze die Skipiste hinunter. Bis zur Hälfte des Downhills sah es gut aus, aber dann wurde der Schnee weicher und nach einem spektakulären Sturz meinerseits verlor ich etwas den Mut, weiterhin voll anzugreifen. Somit kam ich nur als dritter Fahrer unten an, aber auf die anderen Fahrer, die noch weiter bis nach Gstaad fuhren, hatte ich schon einen guten Vorsprung herausgefahren.

Zum dritten Mal in Folge setzte ich zu einer Solofahrt an und gab nochmals alles, was ich konnte. Ich genoss es einfach, mich richtig zu pushen und zu quälen und es fühlte sich einfach unglaublich an. Das Ziel erreichte ich nach etwas mehr als einer Stunde, mit einem sagenhaften Vorsprung von zwölf Minuten. Ich konnte es selber kaum glauben.

Highlight-Clip

Es war wieder einmal ein toller Event in Gstaad und ich freue mich riesig, dass ich das Snow Bike Festival nach 2018 erneut gewinnen konnte.

Das Rennen war ein cooler Abschluss des Januar-Rennblocks und gibt mir sehr viel Motivation, um die nächsten zwei Monate nochmals richtig hart an mir zu arbeiten. Meine nächsten Rennen werden im März die World E-Bike Series in Monaco und der Swiss Bike Cup in Rivera sein.

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