30.05.2021

Swiss Championships XCO Gstaad

Nach den zwei letzten demotivierenden Weltcuprennen, bei welchen ich ganz weit hinten starten musste, freute ich mich riesig auf die XCO Schweizermeisterschaft in Gstaad. Dort konnte ich mit der Startnummer 18 in der dritten Reihe starten und einem guten Resultat stand nichts mehr im Weg.

Der oben erwähnte Punkt und dass das Rennen im Berner Oberland stattfand, motivierten mich nochmals mehr. Somit startete ich auf der extrem schnellen und trockenen Strecke um 14:15 Uhr in meine zweite Elite Schweizermeisterschaft. Bei der letztjährigen Schweizermeisterschaft reichte es für ein Top-20 Ergebnis (18. Rang) und in diesem Jahr wollte ich in die Top-10 fahren.

 

Der Start gelang mir super und wie geplant konnte ich mich in den Top-10 positionieren. In Gstaad ist ein guter Start extrem wichtig, da es immer nach der Start/Ziel-Passage eine ca. 1.5km lange Gerade hat und dort alleine Positionen gut zu machen ist praktisch unmöglich.

Bis zur letzten Runde lief alles wie geplant, ich konnte richtig an meinem Limit fahren, musste nur zwei Mal etwas Energie investieren, um eine Lücke auf dem langen flachen Teil zuzufahren und ich hatte in den entscheidenden technischen Teilen immer eine gute Position.

Als ich zusammen mit drei weiteren Fahrern auf die letzte Runde ging, merkte ich schon, dass meine Beine langsam nicht mehr so gut drehten und diese sich verkrampften. Ich nahm nochmals einen grossen Schluck aus meiner Flasche mit COMPETITION von Sponser Sport Food, atmete tief ein und versuchte es trotzdem mit einer Attacke, um mich von meinen Gegnern zu lösen und mir so mein erzieltes Top-10 Ergebnis zu sichern.Jedoch kam gleich am nächsten Anstieg die Konterattacke der anderen Fahrer und ich hatte keine Chance auf diese zu reagieren. Ich entschied mich, mein eigenes Tempo zu fahren und mit etwas Risiko eventuell in der darauffolgenden Abfahrt nochmals die Lücke zu schliessen. So kam es, dass ich in einer extrem schnellen Wiesenkurve wegrutschte und sehr unsanft in den Absperrbändern landete. Ich brauchte kurz einige Sekunden, um mich wieder zu fokussieren, meinen Lenker gerade zu biegen und auch den Wechsler zu richten.

So schnell entstand aus meinem Kampf die vorderen Fahrer einzuholen ein Kampf nun nicht noch meinen aktuell guten 13. Rang zu verlieren. Trotz Schaltproblemen, nicht mehr funktionierendem Gabel Lock-Out und zerrissenen Griffen, schaffte ich es glücklicherweise diesen Rang zu halten. Im Ziel wusste ich nicht genau, ob ich mit diesem Resultat zufrieden sein sollte oder nicht.

Schon im letzten Jahr fand in Gstaad ein internationales Rennen statt. Für die Schweizermeisterschaft haben die Veranstalter die Strecke nochmals optimiert und einen neuen technischen Teil eingebaut.

Mit dem Resultat bin ich nicht ganz zufrieden, aber es hat sich super angefühlt, endlich wieder bis zum Schluss am Limit fahren und mit meinen Gegnern um jede Position kämpfen zu können.

Mein Ziel ein Top-10 Ergebnis zu erreichen, habe ich also nicht ganz geschafft, aber bis zur letzten Runde und meinem Sturz war ich immer in einer Gruppe, die um eine Top-10 Platzierung kämpfte. Dementsprechend ist der 13. Rang trotzdem ein kleiner Erfolg für mich und ich kann stolz auf mein Rennen zurückblicken. Jetzt werde ich daran arbeiten, dass ich es schaffe, auch in der entscheidenden letzten Runde noch mit meinen Gegnern mitzuhalten oder mich von ihnen sogar mit einer Attacke zu distanzieren.

Am kommenden Wochenende geht es schon weiter mit dem zweiten UCI E-XCO World Cup in Bologna. Seit meinen beiden zweiten Plätzen in Monaco konnte ich nochmals einen Schritt nach vorne machen und mein Ziel wird dort sein, meinen ersten Weltcup-Sieg auf dem E-Bike zu holen.

 

//Joris 

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