07.10.2020

UCI E-XCO World Championships

Endlich war es soweit und nach den beiden Weltcuprennen in Nove Mesto stand mein eigentliches Saisonhighlight auf dem Programm: die UCI E-XCO Weltmeisterschaft. Eine zusätzliche Motivation für das Rennen war, dass ich mit einem neuen Bike von BERGSTROM (kurzes Video auf Instagram) am Start stehen konnte. Die letzten Wochen konnte ich dieses ausführlich testen und meiner Meinung ist es das beste Bike für den E-XCO-Renneinsatz. Es ist sehr leicht, wendig und trotzdem super zu kontrollieren in technisch schwierigen Abfahrten.

Vor dem Rennen regnete es extrem stark und aus der eher einfachen Strecke wurde eine grosse Herausforderung für Fahrer, Material und Betreuer. Genau das, was ich so mag!

Mein Ziel für das Rennen war eigentlich klar, ich wollte um den Weltmeistertitel mitfahren oder mindestens eine Medaille für die Schweiz holen. Am Start waren einige bekannte Fahrer, die auch schon an am UCI E-XCO World Cup in Monaco starteten und auch Neulinge im E-MTB-Sport. Wie zum Beispiel der mehrfache Radquerweltmeister und MTB-U23- Weltcup-Sieger Thomas Pidcock aus England und der Däne Simon Andreassen, welcher letzte Woche in Nove Mesto seinen ersten Elite-Weltcup gewonnen hatte. Beide sind extrem starke Radfahrer und dementsprechend konnte ich diese bei ihrem E-XCO-Debüt überhaupt nicht einschätzen.

Ich hatte einen super Start und konnte mich mit einem anderen Fahrer (Jerome Gilloux) sofort absetzen. Den Fahrer kannte ich vom UCI E-XCO Weltcup in Monaco. Er hatte das Rennen dort gewonnen und wurde im letzten Jahr Vize-Weltmeister.

Am Anstieg war ich klar stärker als Gilloux, aber in der Abfahrt musste ich immer viel riskieren, um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Dieses Risiko und der Fakt, dass Pidcock und Andreassen von hinten förmlich angeflogen kamen, führten dazu, dass ich am Ende der zweitletzten Runde einen Vorderraddefekt erlitt.

Trotz einem schnellen Radwechsel und einer beherzten Aufholjagd in der letzten Runde war mein Traum von einer Weltmeisterschaftsmedaille geplatzt. So gerne hätte ich mit den anderen vier Fahrern bis in die letzte Runde gekämpft.

Mein Ziel war der Weltmeistertitel oder eine Medaille, dementsprechend fühlte sich nach dem Rennen mein 5. Rang wie eine Niederlage an.

Ich hätte gerne bis zum Schluss um eine Medaille gekämpft.

Grundsätzlich tönt es nicht schlecht, wenn ich daran denken muss, dass ich der fünftschnellste E-Bike-Fahrer der Welt bin. Das Rennen um die Medaillen wäre sicher auch ohne Defekt für mich extrem hart und knapp geworden, aber ich hätte gerne bis zum Rennende darum gekämpft und geschaut, was wirklich möglich gewesen wäre. Aus den genannten Gründen überwiegt aktuell die Enttäuschung.

Trotzdem bin ich extrem motiviert für die nächste Saison. Die neue E-MTB Disziplin hat mir als ambitionierter Athleten eine komplett neue Herausforderung gegeben und gezeigt was mit einem Fahrrad überhaupt möglich ist. Die Grenzen des Möglichen wurden extrem angehoben. Zudem ist es eine riesen Motivation, wenn man sich stetig verbessern kann. Mir gefällt auch die Herausforderung, dass Fahrer aus allen Disziplinen vereint werden, damit weiss man nie genau was einem beim nächsten Rennen erwartet.

Vielen Dank an BERGSTROM für das Vertrauen und auch an die Mitarbeiter des Motorenherstellers Bosch, für die Beantwortung meiner zahlreichen und kritischen Fragen.

//Joris 

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